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Politik
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Dormagen. „Schade, Chance verpasst. Statt moderner Organisationsentwicklung und den so nötigen Impulsen für die Stadt sehen wir leider nur die Gefahr der Verwaltung des Status Quo“, so lautet das Resümee von Dr. Michael Conrad und den anderen vier Teilnehmern der CDU-Fraktion an der zweiten Runde der Bewerber für die kurzfristig ausgeschriebene Position eines oder einer Beigeordneten. Am späten Freitagabend hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld in einer Email mitgeteilt, dass sich seine SPD-Gefolgsleute mit dem Koalitionspartner von den Grünen auf Dr. Torsten Spillmann als neuen Wahlbeamten geeinigt hatten. Spillmann war bis Ende Oktober auf Ticket der SPD Bürgermeister in der Kleinstadt Bad Laasphe, verlor aber bei der Kommunalwahl haushoch gegen seinen Herausforderer.
„Anzahl der in Dormagen lebenden Frauen laut Statistik: 32.281, Anzahl von Frauen im Verwaltungsvorstand: 0“, erklärt Carola Westerheide. „Dabei konnte die Bewerberin, die es in die zweite Auswahlrunde geschafft hatte, mit Kompetenz, Modernität, Engagement und vielem mehr punkten, als nur der Tatsache, dass sie eben eine Frau ist.“
Diesen positiven Eindruck hatte auch ihre CDU-Ratskollegin Cordula Krücken, der sich die beiden verbliebenen Bewerber ebenfalls am Freitagabend im Ratssaal vorgestellt hatten: „Auch die drei anwesenden Kolleginnen von den Grünen äußerten sich sehr überzeugt von der Bewerberin. Sie war ihrem männlichen Mitbewerber, Dr. Torsten Spillmann, in der Vorstellungsrunde eindeutig überlegen, zumal sie Verwaltung von der Pike auf gelernt hat. Schade, dass man in unserer Stadt nicht einer Frau, die Familienleben, Arbeitsleben und Ehrenamt fantastisch vereint, eine Chance gibt. Ist Dormagen bereit für eine moderne, gleichberechtigte Arbeitswelt?“
„Anscheinend sind Frauen bei der SPD und den Grünen aber doch nur schmückendes Beiwerk. Die rot-grüne Koalition hat die einmalige Gelegenheit verpasst, ihren Grundsätzen und auch Koalitionsvertrag treu zu bleiben und eine Frau in eine von Männern dominierte Position zu bringen. Stattdessen lassen sie sich die Grünen aus machtpolitischen Gründen vom Koalitionspartner vorführen und opfern ihre Prinzipien. Das macht die Aussagen von Doppelspitze und Gleichberechtigung unglaubwürdig. Dass der Bürgermeister seine Linie durchsetzt ist klar, aber dass die Grünen kreativen Ideen aus dem Weg gehen und konfliktscheu sind, ist neu. Mit der Kandidatin wäre frischer Wind in den Verwaltungsvorstand gekommen“, zieht Rüdiger Westerheide, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender ein Fazit.
„Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass die Kämmerei von Frau Hannelore Drosten sehr gut geführt wird und der neue Beigeordnete sich gleichermaßen um seine anderen Aufgabengebiete, Bildung, Kultur und Sport, wird kümmern müssen. Wir werden die Arbeit von Herrn Dr. Spillmann an dieser Stelle sehr aufmerksam verfolgen und schauen, ob sein Potential als „Zahlenmensch“ innerhalb der Verwaltung mit den Kollegen und vor allem im Umgang mit den Vereinen, den vielen Ehrenamtlichen usw. hier von Nutzen für die Stadt Dormagen sein wird“, so Jo Deußen, Fraktionsvize.
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