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Für Klima und Geldbeutel

verfasst von: redaktion am
Politik 
CDU will Lotsen für energetische Sanierung

Neuss. Der Klimawandel und die explodierenden Energiepreise durch den Angriffskrieg Russlands machen es immer wichtiger, dass Neuss mehr Energie spart. Dieses Ziel will die CDU mit einer neuartigen und ganzheitlichen Beratung erreichen: Lotsen sollen Eigentümern bei der energetischen Sanierung ihrer Häuser helfen.

„Nicht sanierte Wohnungen und Gebäude haben einen hohen Heizenergiebedarf und dadurch sehr hohe Betriebskosten. Die nächste Heizkostenabrechnung wird viele Menschen stärker belasten. Immer mehr Menschen werden diese nicht mehr bezahlen können. Angesichts der hohen Energiepreise und der ambitionierten Klimaziele unserer Stadt wollen wir die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass mehr Häuser energetisch saniert werden können.

Dafür brauchen wir zusätzliche Beratungsangebote“, erklärt Sven Schümann, CDU-Fraktionsvorsitzender. Bisher wird die Beratung für die energetische Sanierung von Immobilien in Neuss von den Stadtwerken, der Sparkasse, privaten Anbietern und der Verbraucherzentrale getragen.

„Die Energieeinsparung bei Wohnungen ist wahrscheinlich der größte derzeit mögliche Beitrag zum Klimaschutz auf kommunaler Ebene“, so Schümann weiter.

Davon würde nicht nur das Klima, sondern zugleich das örtliche Handwerk profitieren. Zwar sind die Betriebe aktuell gut ausgelastet und haben nur begrenzte Kapazitäten; doch wollen wir schon jetzt die Grundlage bilden, um mittel- und langfristig möglichst viele Gebäude in Neuss energetisch zu sanieren.

Die energetische Sanierung von Gebäuden ist vielschichtig und wird von vielen Akteuren begleitet. Sowohl für Laien wie auch für Profis ist es eine Herausforderung, im Dickicht von Anbietern, Maßnahmen und Fördermöglichkeiten den Durchblick zu behalten. Für die Entscheidung, eine Sanierung anzugehen, wäre eine einzige Anlaufstelle für alle Fragen der Hauseigentümer hilfreich; eine zentrale Stelle mit einer Kümmererfunktion, die keine eigenen wirtschaftlichen Interessen hat.

„Eine solche Anlaufstelle für eine Erstberatung, die alle Aspekte der energetischen Sanierung im Blick hat, alle Fallstricke kennt, Fragen bündelt sowie kompetente Ansprechpartner für Förderungen und Umsetzung vermittelt, wäre ein großer Gewinn. Sie würde den Prozess der energetischen Sanierung für den Eigentümer vereinfachen und beschleunigen“, macht Jan-Philipp Büchler, Vorsitzender des Ausschusses für Strukturwandel, Wirtschaft und Beschäftigung, deutlich.

„Ein Beispiel dafür ist der unabhängige Verein „altbau plus e.V.“ in der Stadt Aachen. Dort liegen langjährige Erfahrungen vor. Ein Verein kann viele Akteure einbinden und sich gleichzeitig gezielt auf die energetische Gebäudesanierung konzentrieren“, berichtet der sachkundige Bürger Michael Roemer, der bereits in Aachen die Beratungsstruktur mit aufgebaut hat.

Als weitere mögliche Partner für eine zentrale Anlaufstelle neben den bestehenden kommen aus der Sicht der CDU in Frage: Die Kreishandwerkerschaft, Handwerks-Innungen, Versicherungen, Vertretungen von Architekten, Fachhochschulen, Eigentümer- und Mietervereine sowie die Stadt selbst.

Einen Antrag dazu wird die CDU für die nächste Ratssitzung stellen.

Dr. Marcel Stepanek

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