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Kultur
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Dormagen. Xhoni Xhavari ist ein sehr ruhiger Zeitgenosse. Selten trifft man ihn ohne seine Gitarre an – denn Musik ist seine große Leidenschaft. Und das hört man auch. Und zwar deutlich. Wenn der 19-Jährige zur Gitarre greift, versetzt er sein Publikum in Staunen und Begeisterung. Denn Xhoni Xhavari ist ein begnadeter Musiker. Dies erkannte auch Daniel März, Lehrer der Musikschule Dormagen, als er Xhoni Xhavari im Oktober 2023 in Albanien das erste Mal spielen hörte. März, der damals Meisterkurse im Auftrag der Deutschen Botschaft in Tirana gab, überlegte nicht lange. Er bot dem frischgebackenen Abiturienten an, ihn in Deutschland für das Studium an einer Musikhochschule vorzubereiten. Zwei Wochen später saß Xhoni Xhavari im Flugzeug nach Deutschland.
Rund acht Monate ist das nun her. Acht Monate, in denen viel passiert ist. Xhoni Xhavari hat seine studienvorbereitende Ausbildung (SVA) an der Musikschule Dormagen im Eiltempo absolviert. Egal, bei welchem Wettbewerb der 19-Jährige antritt, er überzeugt gewaltig und räumt alle Preise ab. So gewann er zuletzt beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ mit der vollen Punktzahl, sicherte sich den Sonderpreis vom BDZ (Bund deutscher Zupfmusiker e.V.) und den WESPE-Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes der klassischen Moderne. Zudem erzielte er zwei 1. Preise beim Jugendwettbewerb im Rahmen des Internationalen Gitarrenfestivals Jüchen 2023 und beim NRW-Gitarrenwettbewerb 2024 in der Musikhochschule Aachen.
Auch kamen die ersten Auftritte bei Preisträgerkonzerten dazu: im BvA-Gymnasium, in der Sparkasse Neuss, der Tonhalle Düsseldorf, dem Theater Lübeck und dem Beethovenhaus Bonn. Einen Auftritt als Solist mit Orchester hatte er zudem Mitte Juni in Kleinenbroich.
„Wenn Xhoni Xhavari zur Gitarre greift, passiert etwas mit ihm. Bereits ab dem ersten Ton gibt er sich voll und ganz der Musik hin und kann auf diesem Wege seine Gefühle ausdrücken. Es ist ein Genuss, ihm zuzuhören“, sagt Dormagens Musikschulleiterin Eva Krause-Woletz. Daniel März pflichtet ihr bei: „Er ist wirklich ein Ausnahmetalent. Das war mir vom ersten Augenblick an klar.“
Der Erfolg hat allerdings auch seinen Preis. Jeden Tag übt der junge Gitarrist zwischen sechs und acht Stunden – quer durch alle Epochen. Vor allem klassische Musik spielt der 19-Jährige dabei am liebsten. Für weitere Hobbys bleibt so gut wie keine Zeit. Denn Xhoni Xhavari muss auch Musiktheorie und Pädagogik pauken. Daniel März und seine Kollegen bereiten den Albaner bestens auf die nachfolgenden Aufnahmeprüfungen der Musikhochschulen vor.
„Um an einer Musikhochschule aufgenommen zu werden, musst du schon richtig viel können“, betont März, der aber keine Sekunde an dem Talent seines Schülers zweifelt. „Nach einem 15-minütigen Vorspiel wird entschieden, ob der Prüfling zum zweiten Teil der Prüfung zugelassen wird. Wenn ja, werden die Kenntnisse in Harmonielehre, Gehörbildung und eventuell im Nebenfach geprüft. Es reicht bei weitem nicht, nur ein Instrument sehr gut zu beherrschen.“
Xhoni Xhavari spielt seit seinem 13. Lebensjahr Gitarre. Sein großer Traum ist es, Konzert-Gitarrist zu werden. „Das habe ich auch schon früh meinen Eltern gesagt. Anfänglich haben sie nur ein Hobby in meiner Musik gesehen. Doch schnell wurde ihnen klar, dass ich es ernst meine. Sie haben mich sehr unterstützt und letztlich auch den Umzug nach Deutschland ermöglicht“, berichtet Xhoni Xhavari. „In Albanien gibt es viel weniger Fördermöglichkeiten. Auch sind musikalische Veranstaltungen nur sehr wenig etabliert. Das möchte ich später einmal ändern.“
Der Weg zum Konzert-Gitarristen, der auf den Bühnen dieser Welt spielt, ist jedoch noch weit und steinig. Doch der Albaner hat bereits einen wichtigen Schritt geschafft: Vor zwei Wochen kam die Nachricht, dass er die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule Düsseldorf bestanden hat. Ab 1. Oktober startet sein Studium.
„Ich bin sehr froh, dass sich Daniels und mein Weg gekreuzt haben. Er und die Musikschule Dormagen haben mir diese große Chance gegeben. Sie hat mein Leben verändert“, sagt Xhoni Xhavari.
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