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Mittelstandsbarometer 2020

verfasst von: redaktion am
Unternehmen 
13. Bericht zur konjunkturellen Lage des Mittelstands im Rhein-Kreis Neuss

Rhein-Kreis Neuss. Der Rhein-Kreis Neuss, die Sparkasse Neuss und Creditreform Düsseldorf Neuss haben zum 13. Mal ihre jährliche Umfrage zur konjunkturellen Lage des Mittelstands im Rhein-Kreis Neuss vorgelegt. Hierzu wurden vom 22. Juni bis 27. Juli rund 500 Unternehmen in den acht Kommunen des Kreises telefonisch befragt. Das Sonderthema befasst sich in diesem Jahr mit dem Einfluss und den Folgen der Corona-Pandemie auf die Betriebe im Kreisgebiet.

Die Umfrage gilt aufgrund ihres Befragungs-Umfangs und der Auswahl der 500 Unternehmen nach Standort, Branche und Unternehmensgröße als die derzeit umfassendste und einzige repräsentative Umfrage für die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss. Insofern liefert der aktuelle Sonderteil repräsentative Erkenntnisse darüber, inwieweit die Pandemie wirtschaftliche Auswirkungen gerade auf solche Unternehmen hatte, die unmittelbar von Einschränkungen oder Auftragseinbrüchen betroffen waren.

Die Wirtschaft in Deutschland und vielen Teilen der Welt befindet sich seit Beginn der Pandemie in einer bislang nicht gekannten Ausnahmesituation. Mehr als die Hälfte der rund 20.274 Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss sind wirtschaftlich entweder „stark“ (27 Prozent) oder „gering“ (24 Prozent) von der Corona-Krise direkt betroffen, dies sind rund 10.300 Unternehmen. Generell gilt dabei: Je stärker die Betroffenheit, desto schlechter ist auch das Geschäftsklima. So befinden sich Unternehmen ohne direkte eigene Betroffenheit mit einem Geschäftsklima-Index von 121 Punkten tatsächlich immer noch im Konjunkturboom. Bei den Betroffenen leidet die Stimmung dagegen stark bis mit-unter sehr stark: so erzeugen „Auftragsrückgänge und Auftragsstornierungen“ (Geschäftsklima-Index bei starker Betroffenheit: 67 Punkte), „Absatzschwierigkeiten“ (72 Punkte) und „behördliche Anordnungen“ (86 Punkte) offensichtlich den größten Problemdruck.

Das regionale Geschäftsklima aller befragten Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss liegt im Durchschnitt – über alle Branchen und unabhängig von der Betroffenheit – im Sommer 2020 bei 106 Punkten (2019: 135 Punkte, - 29 Punkte) und damit immer noch im hellgrünen Bereich. Der Index erzielt damit den niedrigsten Wert seit 2008, dem Beginn unserer Erhebungen zum „Mittelstandsbarometer Rhein-Kreis Neuss. Die regionale und bundesdeutsche Wirtschaft befindet sich zum Zeitpunkt der Umfrage im Juni / Juli im „Corona-Tief“.

Bei differenzierter Betrachtung wird dabei die tatsächliche Lage von den befragten Unternehmen deutlich negativer beurteilt als die Erwartungen für die nächsten Monate. Die Unternehmen haben offensichtlich Hoffnung und sind optimistisch, dass sich ihre Geschäfte normalisieren und erholen können. „Die Corona-Krise hat auch die Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss schwer erwischt – allerdings in mehrfacher Sicht weniger stark, als zu befürchten war“, so André Becker, Mitglied der Geschäftsleitung von Creditreform Düsseldorf / Neuss. „Nicht von der Krise betroffene Unternehmen bekunden ihre Lage nach wie vor als sehr gut. Und: Die Auftragslage wird sogar bei den meisten unabhängig vom Grad der Betroffenheit durch die Pandemie immer noch als recht gut bewertet. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich Umsatz- und Ertragsklima deutlich eingetrübt haben. Ein zweiter Lockdown darf den Restart der regionalen Wirtschaft nicht verhindern.“

Unternehmen mit negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: Die „Optimisten“ (65 Prozent) gehen von einer eher schnellen Überwindung der negativen Auswirkungen der Corona-Krise aus (bis zu 6 Monate: 23 Prozent / 6 bis 12 Monate: 42 Prozent). Für die „Pessimisten“ (35 Prozent) dauert die Krisenüberwindung länger (12 bis 36 Monate: 30 Prozent / mehr als 36 Monate: 5 Prozent). Die vom Staat bereitgestellten Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden von rund 51 Prozent der Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss beantragt. Rund 91 Prozent der Anträge wurden nach Angaben der Unternehmen bewilligt. Demnach konnten kreisweit rund 9.500 Unternehmen die Maßnahmen nutzen.

Dabei wurde nach Angaben der befragten Unternehmen die „NRW-Soforthilfe 2020“ zugleich am häufigsten beantragt (77 Prozent) und auch bewilligt (80 Prozent). Rund vier von zehn Unternehmen aus dem Rhein-Kreis Neuss haben zudem zwischen März und Juli bei ihrer Hausbank Unterstützung bei der Antragstellung von KfW-Krediten (39 Prozent) oder bei anderen Hilfsangeboten zur Existenz- und Liquiditätssicherung (41 Prozent) in Anspruch genommen. Die meisten Unternehmen vergaben für die Unterstützung sehr gute und gute Noten (55 Prozent).

Mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) hat infolge der Corona-Krise bereits betriebliche Änderungen und Umstrukturierungen im eigenen Unternehmen vorgenommen. Die meisten Firmen nutzen bereits verstärkt „mobiles Arbeiten und Home-Office“ (64 Prozent) und „flexible(re) Arbeitszeitmodelle“ (58 Prozent). Etwa jedes fünfte Unternehmen hat auf Online-Vertrieb (25 Prozent) und / oder unternehmensinterne Produktionsprozesse (20 Prozent) umgestellt.

Die Analysen zeigen, dass sich große Teile der gesamten Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss durch die Folgewirkungen der Corona-Pandemie in einem Konjunkturtief befinden. Zugleich verbleibt erfreulicherweise das Auftragsklima (berechnet aus der aktuellen Auftragslage und den künftigen Auftragserwartungen) trotz Corona mit 138 Punkten auf weiterhin hohem Niveau. Das regionale Geschäfts- und Konjunkturklima im Sommer 2020 zeigt branchenübergreifend eine Abwärtsbewegung.

Das Baugewerbe (126 Punkte, -14 Punkte) und der Handel (104 Punkte, -23 Punkte) bleiben vergleichsweise stabil und zeigt sich von der Corona-Krise in der Einordnung wenig betroffen. Der Positivtrend im Handel ist auch bundesweit abgeflacht, da sich die Konsumlust der Verbraucher momentan in Grenzen hält. Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe (103 Punkte | -46 Punkte) und im Dienstleistungssektor (102 Punkte | -33 Punkte) sinkt dagegen überdurchschnittlich.

Die Investitionsbereitschaft der regionalen Unternehmen verschlechtert sich im Frühsommer 2020 deutlich. Nur noch etwa jedes zweite Unternehmen (49 Prozent | -16 Punkte) gibt an, in den nächsten 12 Monaten investieren zu wollen. Dies gilt besonders für die Dienstleister (47 Prozent | -20 Punkte), für den Handel (42 Prozent | -17 Punkte) und auch für das Baugewerbe (55 Prozent | -14 Punkte). Im Gleichklang hat sich auch das Zahlungsverhalten der Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss nach Angaben des Creditreform Debitorenregisters Deutschland (DRD) in den ersten sechs Monaten des Jahres leicht verschlechtert (+ 0,3 Tage).

„Bei der momentanen Wirtschaftslage handelt es sich nicht um eine normale Rezession. Die Einbrüche sind in weiten Teilen durch die Corona-Pandemie bedingt. Die Erkenntnisse aus dem Mittelstandsbarometer geben wichtige Erkenntnisse darüber, wie Unternehmen schon gehandelt haben und wo es noch Unterstützungsbedarf gibt“, erläutert Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die aktuellen Ergebnisse. „Um die Ausbreitung des Corona-Virus weiter einzudämmen ist es unbedingt erforderlich, dass sich alle an die Verhaltens- und Hygieneregeln halten. Nur so können wir auch weiter von Lockerungen bei den Beschränkungen profitieren. Wir dürfen jetzt aber nicht nachlässig werden und die erreichten Erfolge gefährden. Das gibt der Wirtschaft beste Möglichkeiten die Einbrüche aufzuholen. Dankbar bin ich allen, die auch in schweren Zeiten Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten oder neu schaffen“.

Die Wertschätzung des Unternehmensstandorts Rhein-Kreis Neuss hat im Frühsommer 2020 nochmals zugenommen. 94 Prozent der regionalen Unter-nehmen würden den Rhein-Kreis Neuss anderen Unternehmen als „Unternehmensstandort empfehlen“ (+ 3 Punkte). „Die trotz Pandemie steigende Wertschätzung für unseren Wirtschaftsstandort ist ein starkes Signal, dass die Rahmenbedingungen im Rhein-Kreis Neuss stimmen“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Zugleich hat die Bekanntheit der Beratungs- und Dienstleistungsangebote der Wirtschaftsförderungen im Rhein-Kreis Neuss in den letzten 12 Monaten zum vierten Mal in Folge leicht zugenommen (57 Prozent | + 1 Punkt).

„Auf die Sparkasse ist auch unter Corona-Bedingungen einmal mehr Verlass: Bis heute haben wir schnell und unbürokratisch über 60 Millionen Euro bereitgestellt, damit die Corona-bedingten wirtschaftlichen Schwierigkeiten für die Betriebe im Kreis beherrschbar bleiben und Arbeitsplätze gesichert werden können“, so Dr. Volker Gärtner, Vorstandsmitglied der Sparkasse Neuss.

Damit leiste die Sparkasse einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität der mittelständischen Wirtschaft vor Ort. Und Carsten Proebster, im Sparkassenvorstand auch für die Bereiche Organisation und Digitalisierung verantwortlich, ergänzt: „Wer anderen in einer solchen Ausnahmesituation zur Seite stehen will, muss zunächst selbst gut vorbereitet sein. Wir haben bewiesen: Wir können Krise!“ Als Erfolgsfaktoren nannte er ein professionelles Krisenmanagement, die Vorteile der Digitalisierung und eine auch in Krisenzeiten gewährleistete persönliche Erreichbarkeit für die Kunden und ihre Anliegen.

Die Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss hat die „Komfort-Zone“ verlassen und befindet sich nach sechs Jahren im konjunkturellen Dauerboom im „Corona-Tief“. Die optimistische Prognose des Vorjahres hat sich aufgrund der Corona-bedingten „Turborezession“ nicht erfüllt. Eine „Jahrhundertrezession“, wie sie von der DeKaBank für ganz Deutschland festgestellt wurde, ist im Rhein-Kreis Neuss aber ausgeblieben. Die tatsächliche Lage wird von den befragten Unternehmen deutlich negativer beurteilt als die Erwartungen für die nächsten Monate. Auch die Deutsche Bundesbank geht im Monatsbericht vom August 2020 davon aus, dass der „Tiefpunkt der Krise aber wohl bereits durchschritten“ ist.

Chris Proios, Creditreform Konjunkturforschung Regional, fasst die Lage für den Rhein-Kreis Neuss zusammen: „Wie schon im Gesundheitssektor sind wir bislang auch in der regionalen Wirtschaft vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Unsere Umfrage zeigt aber ganz klar, dass dies nicht für alle Betriebe gilt und welche Auswirkungen die Pandemie bei einem Teil der regionalen Firmen verursacht hat.“

Vorrangig gilt es derzeit, einen zweiten „Lockdown“ zu verhindern, um die konjunkturelle Positiventwicklung nicht wieder frühzeitig abzuwürgen. Diese würde den möglichen „Restart“ der regionalen Wirtschaft nicht nur gefährden, sondern auch viele Unternehmen in unserer Region oft unverschuldet in eine Insolvenz treiben. Trotz drastischer Verschlechterung des Konjunkturklimas ist die Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss offensichtlich besser aufgestellt ist, als zu befürchten war. Der aktuelle Geschäftsklima-Index im Rhein-Kreis Neuss verbleibt in dieser Krisensituation über der 100-Punkte-Grenze im hellgrünen Bereich.

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