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Kultur
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Eine Zeitreise durch die Fischereigeschichte
Spannende Exponate und viele originalgetreue Nachbildungen entführen den Besucher in wunderbare Wasserwelten und zehntausend Jahre Fischereigeschichte.
Fisch gehört zu den ältesten Nahrungsmitteln des Menschen. Ob Lachs, Hecht, Karpfen oder Brassen – in Flüssen und Seen fand der Mensch in früheren Jahrhunderten reichlich Nahrung.
Auch der Rhein und die Erft waren fischreiche Gewässer. Die Wanderfische, nämlich Lachse, Maifische und Aale, waren die "Brotfische" und damit die Haupteinnahmequellen der Neusser Rheinfischer. Im Rhein und seinen Nebenflüssen wurden auch Weiß-fische wie Barben, Nasen, Döbel oder Brassen gefangen.
Die Grundformen der heutigen Fischereigeräte, die noch heute in der Berufsfischerei gebräuchlich sind, – Angeln, Netze, Reusen und Speere – waren schon vor über 8.000 Jahren bekannt. In römischer Zeit deckten erstmals Berufsfischer die immense Nachfrage nach Fisch. In römischer Zeit erlebte die Fischerei einen Aufschwung durch die Einführung verbesserter Fischereitechniken. Bedingt durch die langen Fastenzeiten, in denen kein Fleisch gegessen werden durfte, war Fisch im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit ein gefragtes Nahrungsmittel.
Frischer Fisch stand aber nur reichen Bürgern und Adligen zur Verfügung, der einfache Mann musste sich mit Salzheringen und Stockfisch begnügen. Störe und Hechte waren als "Herrenfische" sogar dem Adel vorbehalten. Zum Fang der Fische setzten die Rheinfischer vor allem Zugnetze, d.h. Waden oder Zegennetze, ein. Daneben wurden auch Karpfen in Teichen und Gräften gezüchtet. Mit der in den Niederlanden entwickelten Schokkerfischerei wurde der Aal Anfang des 20. Jahrhunderts zum Hauptfangfisch im Rhein.
Die mit der Industrialisierung einhergehende Wasserverschmutzung entzog im 20. Jahrhundert den Berufsfischern zunehmend die Grundlagen. In den 1940er Jahren verschwanden Lachs und Maifisch aus dem Rhein. In den 1970er Jahren stellten dann die meisten Aalschokker ihren Betrieb ein.
Seitdem haben Umweltschutzmaßnahmen die Wasserqualität im Rhein erheblich verbessert. Lachs und Maifisch wurden wieder angesiedelt. Durch den Fernschiffverkehr und die Öffnung des Rhein-Main-Donau-Kanals gelangten viele fremde Tiere und Pflanzen in den Rhein und seine Nebengewässer. Sie verdrängten zum Teil einheimische Arten.
Eine umfangreiche Begleitpublikation mit Beiträgen zur Fischereigeschichte an Rhein und Erft ist aktuell erschienen und ab sofort zum Preis von 12,95 Euro im Museumsshop erhältlich. Anmerkung: 27. September 2020 bis 31. Januar 2021, Clemens Sels Museum Neuss
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