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Kreis und Städte
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Ohne Elternbeteiligung nach Konzept der Schule
Der Neusser Schulausschuss hat am Montag den wichtigsten Baustein für digitalen Unterricht in Neuss auf den Weg gebracht: Die Ausstattung der Schülerinnen und Schülern mit einheitlichen Tablets. Ein entsprechender Antrag der Kooperation aus SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und UWG/Aktiv wurde mit großer Mehrheit beschlossen. „Wir investieren damit jährlich einen enormen Betrag in die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen“, sagt der Schulausschussvorsitzende Ralph-Erich Hildebrandt. Dies sei für die Kooperation ein Schwerpunkt der derzeitigen Haushaltsberatungen.
Das Tablet-Konzept der Stadt Neuss
Bei dem nun beschlossenen Konzept fallen keine Elternbeiträge an. Die Stadt beschafft dabei die Geräte zum Schuljahresbeginn 2022/2023 über ein Leasing-Modell und sorgt für den Support sowie kostenpflichtige Apps. Die Schulen sollen entscheiden, ob sie auf Anhieb eine vollständige oder zunächst nur eine stufen- oder klassenweise Ausstattung wünschen. „Für uns ist vordinglich, dass die Tablets auch tatsächlich im Unterricht genutzt werden“, sagt Henny Rönneper, die schulpolitische Sprecherin der Grünen. Wenn Schülerinnen und Schüler bereits über ein entsprechendes Tablet verfügen, können sie es auf Kosten der Stadt in das entsprechende Schulnetzwerk einbinden lassen.
So werden Tablets im Unterricht genutzt
Die Tablets werden alle in das Netzwerk der Schule eingebunden. Das macht viele wichtige Funktionen erst möglich. So kann beispielsweise sichergestellt werden, dass die Geräte im Unterricht auch wirklich nur zum Lernen genutzt werden. Schülerinnen und Schüler können ihr Arbeitsergebnis den Mitschülern präsentieren. „Um das Potenzial von Tablets für den Unterricht komplett auszuschöpfen, ist es wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler ein identisches Gerät haben“, erklärt Ralph-Erich Hildebrandt. Das sei nun sichergestellt.
Die Geräte werden dabei auch Zuhause nutzbar sein. „Es ergibt ja aus ökologischer Sicht keinen Sinn, wenn Eltern für Ihr Kind privat noch ein zusätzliches Gerät anschaffen“, sagt Nicole Fast, die schulpolitische Sprecherin von UWG/Aktiv. Sie weist darauf hin, dass Erziehungsberechtigte über eine App steuern können, wann ihr Kind das Tablet nutzen kann.
Weitere Digitalisierungs-Schritte
Die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Tablets ist gut vorbereitet. Derzeit beschafft die Stadt Präsentationsmedien (Flachbildschirme, Beamer oder Whiteboards) für jeden Klassenraum. Die rund fünf Millionen Euro dafür kommen aus dem Digital-Pakt Schule. Außerdem läuft derzeit die Arbeit an einer Neusser Schul-Cloud. „Mit dem Anschluss aller Neusser Schulen an das Glasfasernetz und der Schaffung von Wlan-Anschlüssen wurde bereits eine weitere wichtige Grundlage für den digitalen Unterricht gelegt”, erklärt Henny Rönneper.
Die Stadt Neuss geht damit trotz einer angespannten Haushaltslage deutlich in Vorleistung was die Digitalisierung der Schulen angeht. “Wir erwarten, dass durch den Digitalpakt 2.0 der Ampelkoalition im Bund und von der Landesregierung weitere Mittel bereitgestellt werden, damit die Herkulesaufgabe der digitalen Bildung nicht bei den Kommunen hängen bleibt", betont der SPD-Landtagskandidat Arno Jansen. Beim jüngsten Förderprogramm der CDU-geführten Landesregierung ging die Stadt Neuss zuletzt leer aus. Neuss bekam über das Landesprogramm zur Ausstattung mit Tablets lediglich für das Theodor-Schwann-Kolleg einen Zuschuss über 142.000 Euro. Alle anderen Neusser Schulen wie Grundschulen, Gesamtschulen oder Gymnasien gingen leer aus.
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