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Teilzeit-/Minijob
Achtung! Teilzeitpflegekräfte
für den mobilen Einsatz als Seniorenbetreuer gesucht.
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Meerbusch, Krefeld und Neuss.
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verfasst von: redaktion am
Gesellschaft
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 Dormagen. Felicitas sitzt in ihrem Rollstuhl am heimischen Schreibtisch und verfolgt den Unterricht über ihren Bildschirm. Heute ist kein guter Tag. Die 18-Jährige hat starke Schmerzen und kann deshalb nicht zur Schule kommen. Die Schülerin der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule leidet an einer komplexen regionalen Schmerzkrankheit, die ihr es zeitweise nicht möglich macht, das Haus zu verlassen. Damit sie dennoch nicht den Unterricht versäumt, hat die Stadt Dormagen einen Avatar angemietet, der für die Schülerin den Platz im Klassenraum einnimmt. Seit zwei Jahren sind sie ein eingespieltes Team.
„Durch ihn kann ich mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern kommunizieren, an Gruppenarbeiten teilnehmen und mich auch im Unterricht melden“, berichtet Felicitas. „Wenn ich etwas sagen möchte, kann ich per App am Avatar eine weiße Leuchte einschalten. Dann wissen meine Lehrerinnen und Lehrer Bescheid. Ebenso kann ich den Avatar so steuern, dass er seinen Kopf schwenkt. So kann ich die Person mithilfe des Avatars ansehen, mit der ich mich gerade unterhalte.“
Das Konzept kommt gut an. „Durch den Avatar können wir Felicitas betreuen und sie weiterhin aktiv am Unterricht teilnehmen lassen“, sagt der Didaktische Leiter der BvS-Schule Axel Frieling. „Zu Anfang war es für alle gewöhnungsbedürftig, aber wir haben uns alle sehr schnell mit der neuen Situation arrangiert. Felicitas ist voll integriert. Für ihren Fall ist der Avatar ein sehr gutes Hilfsmittel. Wir sind dankbar für die Unterstützung seitens der Stadt.“ Sandra Lang von der Schulverwaltung ergänzt: „Auch für uns war das eine neue Erfahrung. Dennoch sind wir froh, dass wir den Schritt gegangen sind und dank moderner Technik der Schülerin weiterhin ein Lernangebot machen können.“
2019 trat die Krankheit das erste Mal bei der Schülerin auf, über die Coronazeit verschlimmerte sich alles. „Als die Schule wieder startete, konnte ich nicht am Unterricht teilnehmen und fiel lange Zeit aus“, erinnert sich Felicitas. Die Schule suchte nach Lösungen, dabei stieß die Schulverwaltung letztlich auf die Idee mit dem Avatar. Die Anmietung erleichterte vieles, dennoch kann der Avatar nicht alles ersetzen. Denn um an Klassenarbeiten teilzunehmen, muss Felicitas persönlich in der Klasse sitzen. Auch ist eine Versetzung nur dann möglich, wenn die Schülerin mehr als 50 Prozent des Unterrichts in der Schule verbringt. Dies war der 18-Jährigen aufgrund ihrer Krankheit vor zwei Jahren nicht möglich. Sie musste letztlich die Klasse 11 wiederholen.
Mittlerweile schafft es Felicitas besser, mit ihrer Krankheit umzugehen. Diese Woche erhielt sie ihr Zeugnis für die 11. Klasse und darf ab August die Klasse 12 besuchen. „Felicitas ist eine sehr gute Schülerin. Die Wiederholung lag keinesfalls an ihren Leistungen, sondern war leider aufgrund der Fehlzeiten nicht vermeidbar“, sagt Frieling. Diesmal hat es gekappt. Felicitas ist froh, dass sie wieder mehr in die Schule gehen kann und weiß auch schon ganz genau, was sie nach bestandenem Abitur machen möchte: „Ich möchte gerne Wirtschaftspsychologie studieren“, sagt die 18-Jährige. „Danach würde ich gerne in der Forschung arbeiten.“
Auch wenn Felicitas viel durchgemacht hat und weiterhin durch ihre Krankheit starke Schmerzen hat, hat die junge Frau nie ihren Mut und ihre Lebensfreude verloren. In ihrer Freizeit malt die 18-Jährige viel, spielt Badminton im Rollstuhl und trifft sich mit Freunden. „Ich mache all das, was Jugendliche in meinem Alter so machen“, sagt sie und freut sich jetzt auf die kleine Auszeit von der Schule. Die Sommerferien haben begonnen.
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